Winterabenteuer in Tromsø: Fünf magische Tage in Nordnorwegen

Mitte Januar reise ich gemeinsam mit meiner Frau für fünf Tage nach Tromsø in Norwegen, um den hohen Norden in seiner winterlichen Pracht zu erleben. Als begeisterter Landschaftsfotograf ist mein Ziel klar: spektakuläre Motive einfangen, die besondere Atmosphäre der Polarnacht genießen und die beeindruckende Natur und Tierwelt Nordnorwegens erkunden. Schon bei der Ankunft zeigt sich die Arktis von ihrer schönsten Seite: mit tief verschneiten Fjorden, schroffen Bergen und einer besonderen Lichtstimmung zur Polarnacht.

Anreise in die Arktis

Unsere Reise beginnt mit einem Flug von Zürich nach Tromsø, der uns über endlose Schneelandschaften und gefrorene Fjorde führt. Schon von oben betrachtet ist Norwegen traumhaft schön und spätestens beim Landeanflug wird deutlich, dass uns hier eine ganz besondere Szenerie erwartet: verschneite Berge, türkisblaues Wasser und eine Stadt, die sich auf mehreren Inseln zwischen den Fjorden erstreckt.

Um Tromsø und seine Umgebung flexibel zu erkunden, hatten wir bereits vorab einen Mietwagen gebucht – mitsamt Allradantrieb und Spikereifen, denn die Straßen sind zu dieser Jahreszeit durchgehend vereist. Untergebracht sind wir in einem Hotel in zentraler Lage direkt im Hafen von Tromsø. Von dort ausgehend starten wir unsere Touren, die uns in den nächsten Tagen entlang der Küste und tief hinein in die Berge führen.

Entlang der Fjorde nach Sommarøy

Eine der schönsten Routen führt uns nach Sommarøy, einer kleinen Insel mit schneeweißen Stränden und türkisblauem Wasser. Die Fahrt dorthin ist ein echtes Erlebnis – vorbei an spektakulären Fjordlandschaften, gefrorenen Wasserfällen, verschneiten Dörfern und dramatischen Bergkulissen. Der Kontrast zwischen dem blauen Meer, dem weißen Schnee und den bunten skandinavischen Holzhäusern ist ein Traum für jeden Naturliebhaber und Landschaftsfotografen.

Abenteuer auf vereisten Bergstraßen

Ein weiteres Highlight sind unsere Fahrten durch die tief verschneiten Bergregionen. Die Straße schlängelt sich durch enge Täler, über zugefrorene Flüsse und zwischen schroffen Gipfeln hindurch. Besonders in der Dämmerung wirkt die Landschaft fast surreal – im diffusen Licht der Polarnacht zeigen sich die verschneiten Berge in zarten Blau- und Lilatönen. Auf einigen Bergstraßen wird uns bewusst, wie wichtig die richtige Ausrüstung ist – ohne die Spikes auf den Reifen wäre so manche Passage eine kaum zu bewältigende Herausforderung.

Rentiere, Elche und Seeadler

Neben den beeindruckenden Landschaften begegnen wir auch der faszinierenden Tierwelt Nordnorwegens. In den weiten Schneelandschaften beobachten wir Rentiere, die alleine oder in kleinen Herden umherziehen – ein magischer Anblick, besonders vor dem Hintergrund der endlosen weißen Weiten. Mit etwas Geduld und der richtigen Kameraausrüstung gelingen einige tolle Aufnahmen dieser beeindruckenden Tiere.
Während unserer Ausflüge können wir auch mehrere Elche beobachten – teilweise sogar in unmittelbarer Nähe in einem Flussbett direkt neben der Straße. Aus nächster Nähe betrachtet ist so ein Elch eine wahrlich imposante Erscheinung. Über den Fjorden kreisen zudem immer wieder Seeadler, die mit ihrer majestätischen Flügelspannweite eindrucksvoll über das Wasser gleiten.

Tromsø – die lebendige Stadt in der Arktis

Neben den Naturerlebnissen beeindruckt uns auch Tromsø selbst. Die Stadt, oft als „Paris des Nordens“ bezeichnet, bietet eine spannende Mischung aus nordischer Gemütlichkeit und lebendiger Atmosphäre. Trotz der Polarnacht wirkt Tromsø keineswegs dunkel oder trist – überall leuchten Lichter, und gemütliche Cafés laden zum Aufwärmen ein.

Ein Highlight in Tromsø ist die Eismeerkathedrale, ein architektonisches Meisterwerk mit einer einzigartigen Lichtinstallation, die das Polarlicht widerspiegelt. Von dort aus fahren wir mit der Fjellheisen-Seilbahn auf einen Aussichtspunkt über der Stadt – der Blick über Tromsø, die Fjorde und das umliegende Gebirge ist spektakulär. Doch leider spielt an diesem Tag das Wetter nicht mit und bereits kurz nach unserer Ankunft auf dem Berggipfel ziehen Wolken auf und es beginnt zu stürmen. Die Windböen peitschen den Schnee über die Berghänge und sogar die Seilbahn muss aufgrund der starken Winde vorübergehend den Dienst einstellen. Wir machen es uns so lange im Cafe gemütlich und gönnen uns eine leckere Zimtschnecke.

Am Abend schlendern wir gemütlich durch das Hafengebiet und genießen das bunte Treiben, welches jedes mal aufs Neue entsteht, wenn eines der legendären Hurtigruten-Schiffe im Hafen anlegt. Es ist faszinierend zu sehen, wie die großen Schiffe einlaufen und die Hafenregion für kurze Zeit zum Leben erwacht. Doch nicht nur die Gäste der Hurtigruten sind im Hafengebiet unterwegs, denn die meisten geführten Touren mit Schlittenhundefahrten, Walbeobachtungen oder Polarlichtexkursionen starten ebenfalls bei den Hotels im Hafengelände. Das Hafengebiet ist quasi der zentrale Anlaufpunkt für alle Tromsø-Touristen und entsprechend lebendig ist dieser Stadtteil.

Ein magischer Abschied – Polarlichter aus dem Flugzeug

Zum krönenden Abschluss unserer Reise werden wir von einem ganz besonderen Highlight überrascht: Während des Rückflugs können wir aus dem Flugzeugfenster wunderschöne Polarlichter bestaunen. Die grün und violett leuchtenden Bänder am Himmel begleiten uns, als wir Tromsø langsam in Richtung Süden verlassen. Die tanzenden Polarlichter am Himmel zu sehen, ist ein magischer Moment und der perfekte Abschluss unserer Reise.

Fazit: Tromsø im Winter – unbedingt eine Reise wert

Tromsø und Nordnorwegen im Winter zu erleben, ist ein unvergessliches Abenteuer. Die Mischung aus atemberaubender Landschaft, faszinierender Tierwelt und der besonderen Atmosphäre der Polarnacht macht diese Reise zu einem einzigartigen Erlebnis.

Tromsø im Winter? Unbedingt empfehlenswert! Wer sich für winterliche Landschaften, arktische Natur und das nordische Lebensgefühl interessiert, sollte Tromsø definitiv auf die Bucket List setzen.