Roadtrip mit dem Campervan nach Korsika: Ein Abenteuer im Mittelmeer

Ein Roadtrip mit dem Campervan ist immer ein Erlebnis, und so war auch unsere Reise von Deutschland nach Korsika ein tolles Abenteuer. Korsika hat uns mit seinen abwechslungsreichen Küsten, malerischen Stränden, tiefen Wäldern und majestätischen Bergen sofort in seinen Bann gezogen. In diesem Beitrag möchte ich euch an unserer Reise teilhaben lassen, unsere Route vorstellen und einige Highlights der Insel beschreiben.

Als leidenschaftlicher Landschaftsfotograf bin ich ständig auf der Suche nach Landschaften mit dramatischen Kontrasten, lebendigen Farben und einzigartigen Formen. Korsika hat alle meine Erwartungen erfüllt. Diese Insel im Mittelmeer ist ein Paradies für Landschaftsfotografen. Sie bietet eine unglaubliche Vielfalt an Motiven. Jede Ecke dieser Insel scheint darauf zu warten, fotografisch festgehalten zu werden.

Die Reise beginnt: Von Deutschland nach Savona

Unsere Reise begann am späten Vormittag in Deutschland, als wir unseren Campervan beluden und uns auf den Weg nach Savona in Italien machten. Die Fahrt durch die Alpen bot uns bereits atemberaubende Ausblicke und war ein erster Vorgeschmack auf die spektakulären Landschaften, die uns noch erwarten würden. Unsere beiden Hunde, die uns auf dieser Reise begleiteten, schienen genauso aufgeregt wie wir. Da wir erst am Nachmittag losgefahren waren, legten wir bereits in der Schweiz einen Zwischenstopp ein und übernachteten am Vierwaldstätter See bei Luzern. Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Fährhafen in Italien.

Die Ankunft in Savona war begleitet von einer Mischung aus Aufregung und Vorfreude. Wie immer waren wir ganz spontan unterwegs – ohne jegliche Buchungen im Vorfeld. Selbst die Fähre war zum Zeitpunkt unserer Abreise noch nicht gebucht. Eigentlich wollten wir ursprünglich von Livorno nach Korsika übersetzen. Doch wir beschlossen spontan, stattdessen den Fährhafen in Savona anzusteuern, weil dort eine Überfahrt zu einer günstigeren Uhrzeit möglich war. Also buchten wir nur wenige Stunden vor der Abfahrt die Fähre nach Bastia. Die Wartezeit bis zum Ablegen der Fähre verbrachten wir damit, die italienische Hafenstadt zu erkunden. Ein gemütlicher Spaziergang entlang der Uferpromenade und ein leckeres Abendessen in einem kleinen italienischen Restaurant stimmten uns perfekt auf die bevorstehende Überfahrt ein.

Ankunft auf Korsika: Mit der Fähre nach Bastia

Die nächtliche Überfahrt nach Bastia war ruhig und unspektakulär und bot uns erste schöne Ausblicke auf das Lichtermeer entlang der italienischen Küste. Unsere Hunde genossen den frischen Seewind bei der nächtlichen Überfahrt. Wir haben eine hundetaugliche Kabine gebucht, in der wir uns in der Nacht ausruhen konnten. So verging die Zeit bis zur Ankunft auf Korsika sehr schnell. Früh am morgen erreichten wir Bastia und machten uns direkt auf den Weg, um die Insel zu erkunden. Die Stadt Bastia selbst besticht durch ihre Mischung aus französischem Flair und italienischem Charme. Ein Spaziergang durch die Altstadt, die Terra Vecchia, und ein Besuch des Hafens waren ein idealer Startpunkt für unsere Korsika-Rundreise.

Unsere Route: Westküste hinunter, Ostküste hinauf

Unsere Rundreise auf Korsika begann in Bastia, von wo aus wir in mehreren Etappen entlang der Westküste bis nach Bonifacio ganz im Süden fuhren. Anschließend machten wir uns entlang der Ostküste auf den Rückweg, wobei wir zahlreiche Abstecher in die Täler, Berge und Hochebenen der Insel unternahmen. Jede Etappe unserer Reise bot einzigartige Landschaften und unvergessliche Erlebnisse.

Unsere Reise führte uns einmal um die Insel herum inklusive mehreren Abstechern in die Hochebenen und Bergregionen in der Inselmitte. Lediglich die Teilstrecke von Aleria nach Bastia und das Cap Corse mussten wir aus Zeitgründen auslassen.

Etappe 1: Von Bastia nach Saint Florent

Unsere erste Etappe führte uns von Bastia nach Saint Florent, einer charmanten kleinen Stadt an der Nordküste Korsikas. Die Fahrt dorthin war bereits ein Vorgeschmack auf die atemberaubenden Landschaften, die uns noch erwarten würden. Saint Florent selbst beeindruckte uns mit seinem malerischen Hafen und den engen Gassen der Altstadt. Der Hafen von Saint Florent, umgeben von Cafés und Restaurants, bot einen perfekten Platz, um den Tag bei einem Glas korsischen Weins ausklingen zu lassen.

Wir verbrachten den Nachmittag am Strand von Saleccia, einem der schönsten Strände der Insel, mit feinem weißen Sand und kristallklarem Wasser. Am frühen Abend machten wir uns dann auf den Weg zu unserem ersten Campinglatz kurz nach der Hafengemeinde L’Île-Rousse.

Etappe 2: Calvi und die Region Balagne

Am nächsten Morgen ging es nach einem gemütlichen Frühstück weiter nach Calvi, einer weiteren Perle an der Westküste Korsikas. Die Region Balagne, die Calvi umgibt, ist bekannt für ihre hügelige Landschaft und die zahlreichen charmanten Dörfer. In Calvi besuchten wir die imposante Zitadelle, die hoch über der Stadt thront und einen fantastischen Ausblick auf das Meer bietet. Die Zitadelle von Calvi ist nicht nur ein beeindruckendes historisches Bauwerk, sondern auch ein lebendiger Ort mit kleinen Boutiquen, Cafés und Kunsthandwerksläden.

In der Umgebung erkundeten wir die kleinen Dörfer wie Lumio und Sant’Antonino, die mit ihren engen Gassen und traditionellen Häusern ein wahres Postkartenmotiv darstellten. Besonders beeindruckend war ein Besuch in Pigna, einem Dorf, das bekannt ist für seine Kunsthandwerker und Musiker.

Etappe 3: Galéria und das Fangotal

Unsere Reise führte uns weiter in Richtung Galéria, einer weiteren bezaubernden Küstenstadt. Hier genossen wir den Strand und die entspannte Atmosphäre, bevor wir uns ins Fangotal begaben. Das Fangotal ist bekannt für seine beeindruckenden Granitfelsen und die wilden Flusslandschaften. Eine Wanderung durch dieses Tal ist ein absolutes Muss für Naturliebhaber. Wir folgten einem der vielen Wanderwege und wurden mit spektakulären Ausblicken und erfrischenden Badeplätzen im klaren Flusswasser belohnt.

Besonders beeindruckend war der Besuch der Pont Génois, einer alten genuesischen Brücke, die über den Fluss Fango führt. Diese Brücke, umgeben von wilder Natur und beeindruckenden Felsformationen, war ein perfekter Ort für ein Picknick und ein erfrischendes Bad im Fluss.

Etappe 4: Porto und die Calanche de Piana

Unsere nächste Station war Porto, ein malerisches Dorf an der Westküste Korsikas. Bereits die Fahrt auf der D81 von Galéria nach Porto ist beeindruckend. In Porto angekommen, folgte die Calanche de Piana, eine beeindruckende Felslandschaft, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die roten Granitfelsen, die bizarren Formen und die tiefen Schluchten sind einfach atemberaubend. Die Fahrt entlang der Küstenstraße D81 bot uns spektakuläre Ausblicke und einige der schönsten Fotomotive der gesamten Reise.

Die Calanche de Piana ist ein Paradies für Fotografen und Naturliebhaber. Wir unternahmen eine Wanderung durch dieses beeindruckende Gebiet und wurden mit unvergesslichen Ausblicken auf das Meer und die Felsformationen belohnt. Besonders beeindruckend war der Sonnenuntergang, der die roten Felsen in ein magisches Licht tauchte.

Etappe 5: Cargese und die Spelunca-Schlucht

Von Porto aus fuhren wir weiter in die Spelunca-Schlucht. Diese beeindruckende Schlucht bietet atemberaubende Wanderwege, die entlang steiler Felswände und über alte genuesische Brücken führen. Die Wanderung durch die Schlucht war eines der Highlights unserer Reise und bot uns spektakuläre Ausblicke und unvergessliche Naturerlebnisse.

Besonders beeindruckend war die Wanderung zur alten genuesischen Brücke „Pont de Zaglia“, die hoch über dem Fluss Spelunca thront. Die steilen Felswände und die wilden Flusslandschaften boten eine perfekte Kulisse für abenteuerliche Wanderungen und erfrischende Pausen im kühlen Wasser.

Am Nachmittag ging es weiter nach Cargese, einer charmanten Stadt, die für ihre griechische Kirche und die idyllische Lage bekannt ist.

Etappe 6: Ajaccio und die Cascade du Anglais

Weiter ging es nach Ajaccio, der Hauptstadt Korsikas und Geburtsstadt Napoleons. Ajaccio beeindruckte uns mit seiner lebhaften Atmosphäre, den historischen Gebäuden und den wunderschönen Stränden. Ein besonderes Highlight war der Besuch der Cascade du Anglais, ein malerischer Wasserfall in den Bergen östlich von Ajaccio. Die Wanderung dorthin war angenehm und führte durch dichte Wälder und entlang eines klaren Gebirgsbaches. Der Wasserfall selbst war ein herrlicher Ort zum Entspannen und Erfrischen.

In Ajaccio selbst besuchten wir das Maison Bonaparte, das Geburtshaus Napoleons, und das Musée Fesch, das eine beeindruckende Sammlung italienischer Renaissance-Gemälde beherbergt. Die lebhafte Markthalle von Ajaccio bot uns die Gelegenheit, lokale Spezialitäten wie korsischen Käse, Wurstwaren und frische Meeresfrüchte zu probieren.

Etappe 7: Propriano und das Bavella-Massiv

Unsere nächste Station war Propriano, eine kleine Küstenstadt im Südwesten Korsikas. Von hier aus unternahmen wir einen Ausflug zum Bavella-Massiv, einem der beeindruckendsten Gebirgszüge der Insel. Die Aiguilles de Bavella, die schroffen Felsnadeln, die das Massiv charakterisieren, sind ein Paradies für Wanderer und Kletterer. Wir folgten einem der zahlreichen Wanderwege und wurden mit spektakulären Ausblicken und einer unvergesslichen Natur belohnt.

Etappe 8: Bonifacio und die Südküste

Ein absolutes Highlight unserer Reise war der Besuch von Bonifacio, der südlichsten Stadt Korsikas. Bonifacio ist berühmt für seine spektakuläre Lage auf hohen Kalksteinfelsen, die steil ins Meer abfallen. Die Altstadt mit ihren engen Gassen und historischen Gebäuden ist einfach bezaubernd. Ein weiterer Höhepunkt war der Spaziergang entlang des „Sentier des Douaniers“, der Zöllnerpfad, der uns atemberaubende Ausblicke auf das Meer und die umliegende Landschaft bot.

Besonders beeindruckend war der Blick auf die imposanten Kreidefelsen von Bonifacio vom Meer aus. Die schroffen Klippen und die darunter liegenden Grotten boten ein spektakuläres Schauspiel. Der Spaziergang durch die Altstadt führte uns zu schönen Aussichtspunkten und gemütlichen Cafés, wo wir die Atmosphäre der Stadt in vollen Zügen genießen konnten.

Etappe 9: Porto-Vecchio und die Ostküste

Auf unserem Rückweg entlang der Ostküste machten wir Halt in Porto-Vecchio, einer charmanten Stadt mit einer malerischen Altstadt und wunderschönen Stränden. Besonders beeindruckt hat uns der Strand von Palombaggia, der mit seinem weißen Sand und dem türkisblauen Wasser als einer der schönsten Strände Korsikas gilt. Von Porto-Vecchio aus unternahmen wir auch einen Abstecher ins Hinterland, wo wir das Restonica-Tal erkundeten. Das Tal ist bekannt für seine spektakulären Berglandschaften und klaren Gebirgsbäche. Eine Wanderung entlang des Restonica-Flusses führte uns zu schönen natürlichen Badepools.

In Porto-Vecchio genossen wir die lebhafte Atmosphäre der Altstadt mit ihren engen Gassen und gemütlichen Restaurants. Ein Besuch der Zitadelle bot uns einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und das umliegende Meer. Der nahegelegene Strand von Santa Giulia, mit seinem kristallklaren Wasser und dem feinen Sand, war ein weiterer Höhepunkt unserer Reise entlang der Ostküste.

Etappe 10: Corte und die zentrale Bergregion

Unsere Reise führte uns weiter nach Corte, der historischen Hauptstadt Korsikas. Corte liegt im Herzen der Insel und ist umgeben von imposanten Bergen und tiefen Tälern. Die Stadt selbst beeindruckte uns mit ihrer Zitadelle und den engen, verwinkelten Gassen. Besonders beeindruckend war der Ausblick von der Zitadelle über die umliegende Berglandschaft. Von Corte aus unternahmen wir mehrere Wanderungen, darunter eine Tour ins Restonica-Tal, das für seine atemberaubenden Landschaften und klaren Bergseen bekannt ist. Der Weg führte uns vorbei an wilden Gebirgsbächen und durch dichte Wälder, bis wir schließlich den Lac de Melo und den Lac de Capitello erreichten, zwei der schönsten Bergseen Korsikas.

Etappe 11: Rückkehr nach Bastia

Unsere letzte Etappe führte uns zurück nach Bastia, von wo aus wir die Fähre zurück nach Italien nahmen. Auf der Rückfahrt ließen wir die zahlreichen Erlebnisse und die beeindruckende Natur Korsikas noch einmal Revue passieren. Die Insel hatte uns mit ihrer Vielfalt und Schönheit begeistert!

Der Abschied von Korsika fiel uns schwer, doch wir sind uns sicher, dass dies nicht unser letzter Besuch auf dieser zauberhaften Insel war.

Fazit: Ein unvergesslicher Roadtrip

Unsere Rundreise auf Korsika war ein unvergessliches Abenteuer, das uns viele beeindruckende Landschaften und unvergessliche Erlebnisse bescherte. Die Insel ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer. Von den malerischen Stränden und spektakulären Küstenstraßen bis hin zu den tiefen Wäldern und majestätischen Bergen – Korsika hat uns in jeder Hinsicht begeistert. Wir hoffen, dass unser Bericht euch inspiriert, diese wundervolle Insel selbst zu erkunden und die vielen Facetten Korsikas zu entdecken.

Ich hoffe, dass euch unser Reisebericht gefallen hat und wünsche euch viel Spaß bei euren eigenen Abenteuern auf Korsika!


Praktische Tipps für den Roadtrip auf Korsika

  • Beste Reisezeit: Die beste Reisezeit für Korsika ist von Mai bis Oktober. In diesen Monaten ist das Wetter angenehm warm und ideal für Outdoor-Aktivitäten.
  • Campervan-Routen: Die Straßen auf Korsika können sehr kurvenreich und schmal sein. Es ist ratsam, eine sorgfältige Routenplanung vorzunehmen und genügend Zeit für die Fahrten einzuplanen.
  • Unterkünfte: Es gibt viele Campingplätze auf Korsika, die ideal für Campervan-Reisende sind. Es lohnt sich, im Voraus zu buchen, besonders in der Hochsaison.
  • Wandern: Korsika ist ein Paradies für Wanderer. Es gibt zahlreiche gut markierte Wanderwege, die durch die beeindruckendsten Landschaften der Insel führen. Gute Wanderschuhe und ausreichend Wasser sind ein Muss.
  • Kulinarische Highlights: Probiert die lokale Küche, die von frischen Meeresfrüchten, Wildschwein und korsischen Käsespezialitäten geprägt ist.
  • Reisevorbereitung: Eine gute Vorbereitung ist das A und O für einen erfolgreichen Roadtrip. Stellt sicher, dass euer Campervan in einwandfreiem Zustand ist, und plant eure Route sorgfältig.