BLACK FOREST – Ein Roadtrip durch die Heimat

In den Herbstferien 2020, gerade noch rechtzeitig vor dem zweiten Corona-Lockdown, startete ich zu einem kleinen Roadtrip durch den Schwarzwald. Eine Woche lang ging es mit meinem Hund Sammy und dem Campervan zunächst in den Norden nach Bad Wildbad und dann in mehreren Etappen bis in den Südschwarzwald. Der Tacho zeigte am Ende der Tour eine Fahrtstrecke von etwas mehr als 700 Kilometer an. In diesem Blogbeitrag zeige ich euch eine Auswahl der schönsten Bilder und berichte über den Tourverlauf. 

Von der Rheinebene ging es zunächst in den mittleren Schwarzwald, dann etappenweise in den norden bis Bad Wildbad und anschließend in den Südschwarzwald bis nach Ibach. Insgesamt kam eine Fahrtstrecke von etwas mehr als 700 Kilometer zusammen.

Los ging der kleine Roadtrip am Hünersedel bei Freiamt im mittleren Schwarzwald. Der Hünersedel ist nur rund 40 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Da ich aber erst am späten Nachmittag zur Tour aufbrechen konnte, habe ich bewusst den Hünersedel als schnell erreichbares Ziel für den ersten Abend ausgewählt. 

Gelungener Auftakt am Hünersedel
Nach einer knappen Stunde Fahrzeit war das erste Tagesziel dann auch schon erreicht. Als ich ankam wurde es draußen bereits langsam dunkel, es war windig und mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt auch ungemütlich kalt. Ich hatte aber auch gar nicht mit besserem Wetter gerechnet, denn die Vorhersage für meinen Schwarzwald-Roadtrip sah alles andere als rosig aus. Für die gesamte Woche war fast durchgängig eine Mischung aus Wolken, Sturmböen und Regen vorhergesagt. Für den ersten Abend zeigte das Regenradar allerdings eine große Wolkenlücke pünktlich zum Sonnenuntergang an. Ich hatte deshalb die Hoffnung noch nicht aufgegeben, vielleicht doch noch für kurze Zeit cooles Fotolicht zu bekommen. 

Zum Auftakt der Tour gab es einen traumhaften Sonnenuntergang am Hünersedel.

Das Regenradar sollte recht behalten! Kaum am Hünersedel angekommen, ging richtig die Post ab. Die Sonne blitzte durch die letzten Wolkenfetzen hindurch, alles leuchtete in den schönsten Farben und Nebelschwaden waberten über die Landschaft. Der Anblick war an Dramatik kaum zu überbieten! So schnell ich konnte parkte ich meinen Campervan, packte die Fotoausrüstung zusammen und machte mich auf den Weg. Am Gipfel angekommen hechelte ich noch das letzte Stück auf den hölzernen, 29 Meter hohen Aussichtsturm hinauf. Oben angekommen wurde ich mich einem fantastischen Ausblick belohnt, der alle Mühen vergessen machte. Das Licht war traumhaft schön! Ein Foto nach dem anderen wanderte auf die Speicherkarte meiner Kamera. Das ganze Spektakel dauerte gerade mal rund 20 Minuten, dann ging endgültig die Sonne unter und der Zauber war vorbei. Glücklich und zufrieden stand ich auf dem Turm und bewunderte den letzten Farben-Glow am Abendhimmel. Solche Momente sind die beste Motivation für einen Landschaftsfotografen!

Der Auftakt zu meinem Roadtrip durch den Schwarzwald war also mehr als geglückt. Mit tollen Fotos im Gepäck machte ich mich auf den Rückweg zum Campervan. Im Van angekommen schaltete ich gleich mal die Heizung ein, denn die Außentemperatur war inzwischen auf knapp unter Null Grad gefallen. Während es im Van langsam wohlig warm wurde, gab’s noch ein schnelles Abendessen und dann war das Sichten und Bearbeiten der Bilder angesagt.

Für dieses herbstliche Schwarzwaldpanorama musste meine Fotodrohne ran.

Am nächsten Morgen klingelte rechtzeitig vor Sonnenaufgang der Wecker und ich warf einen prüfenden Blick nach draußen. Über Nacht hatte es mehrfach geregnet und auch jetzt bedeckten graue Wolken den Himmel. Es gab daher eigentlich kaum Gründe früh aufzustehen. Doch bei genauem Hinsehen war da eine Wolkenlücke am Horizont, die auch noch genau im Osten in Richtung der aufgehenden Sonne stand. Im Nu war ich raus aus den Federn und schickte schon wenige Minuten später meine fliegende Kamera in die Lüfte. Es hat sich gelohnt: Die Sonne schaffte es zwar nicht so recht durch die Wolken, aber sie strahlte in die Wolkenlücke hinein und brachte dadurch Farbe ins Bild. Die Kombination aus düsteren Wolken, buntem Herbstwald und ein bisschen Sonne ergab ein richtig schönes Panoramafoto.

Herbstfarben am Geisberg und an den Elzfällen
Nach dieser Fotosession zum Auftakt des Tages, gab’s noch einen Kaffee und dann machte ich mich auf den Weg in Richtung Elztal. Auf dem Geisberg bei Schweighausen im Schuttertal kam gerade die Sonne raus, so dass ich direkt einen ersten Zwischenstopp einlegte. Aus dem kurzen Zwischenstopp wurde letztlich eine Wanderung zur Schutterquelle. Auf dem Weg dorthin entdeckte ich immer wieder interessante Fotomotive. Am Nachmittag fuhr ich weiter in Richtung Elztal, Prechtal und dann zum Rohrhardsberg. Am Rohrhardsberg stand ein Besuch der Elzfälle auf dem Programm. Besonders im Herbst sind die Wasserfälle ein lohnendes Fotomotiv. Zudem ist es für mich immer etwas Besonderes, die noch junge Elz an ihrem Ursprungsort zu besuchen. Denn viele Kilometer später fließt die Elz direkt an meinem Wohnort vorbei, um dort in den Rhein zu münden. Ich muss unbedingt mal versuchen, mir selbst eine Flaschenpost zu schicken. 😉

Von den Elzfällen wanderte ich talabwärts am Flusslauf entlang. Der idyllische Flusslauf mit seinen zahlreichen Wasserkaskaden und die bunten Herbstfarben boten derart viele Motive, dass ich mehrere Stunden mit Fotografieren verbrachte. Anschließend ging es durch die wolkenverhangenen und nicht weniger fotogenen Wälder zurück zum Campervan, wo ich den Tag gemütlich ausklingen ließ.

Nordische Hochmoorlandschaft bei Bad Wildbad
Am nächsten Morgen stand als erstes ein kurzer Halt an einem Wohnmobilstellplatz auf dem Programm. Über Triberg und Hausach ging es weiter nach Hornberg. Ziemlich zentral im Stadtzentrum gibt es in Hornberg einen hübschen Stellplatz direkt unter einem Bahnviadukt. Am Stellplatz angekommen füllte ich den Frischwassertank auf, entleerte das Grauwasser und nahm auch gleich noch die Entsorgungsstation für die Toilette in Anspruch. Anschließend konnte es auch schon weitergehen zum heutigen Tagesziel, dem Kaltenbronner Hochmoor in der Nähe von Bad Wildbad. Auf der Strecke nach Bad Wildbad durchquert ich einige großflächige Waldgebiete, deren herbstliche Farben perfekt geeignet waren für ein paar Luftaufnahmen. Das Wetter war leider noch immer grau mit Nieselregen und meine Fotodrohne musste spürbar gegen die Windböen ankämpfen. Trotzdem sind einige schöne Fotos von den herbstlichen Wäldern entstanden.

Wald soweit das Auge reicht auf dem Weg nach Bad Wildbad.

Kurze Zeit später war dann das Hochmoor bei Kaltenbronn erreicht. Dort angekommen schnürte ich die Wanderschuhe, packte den Fotorucksack und los ging es in Richtung Hohlohsee. Trotz weiterhin durchwachsenem Wetter war ich sehr angetan von der Landschaft und der herbstlichen Vegetation. Auf dem Weg zum Hohlohsee kommt man durch urige Wälder mit alten, knorrigen Bäumen. Der Waldboden ist vielerorts mit Moos bedeckt und überall wachsen Sträucher und Farne, die in bunten Herbstfarben leuchteten. Je näher man dem Moor kommt, desto häufiger trifft man auf Birkenbestände. Mit ihren weißen Stämmen und den gelben Blättern bilden die Birken einen tollen Kontrast zur restlichen Landschaft. Der Weg durch die nordisch anmutende Hochmoorlandschaft verläuft stellenweise über Holzstege, an deren Verlauf immer wieder Sitzbänke zum Verweilen einladen. Eine sehr schöne Wanderroute, die ich allen Naturliebhabern wärmstens empfehlen kann.

Die nordisch anmutende Hochmoorlandschaft bei Kaltenbronn im Nordschwarzwald ist ein Traum für Naturliebhaber.

Blick vom Hohlohturm und Wanderung zum Wildseemoor
Nach dem ich den Hohlohsee und das umliegende Moor ausgiebig erkundet und fotografiert hatte, ging es weiter zum Hohlohturm. Vom See bis zum Aussichtsturm sind es nur wenige Minuten zu Fuß. Vom Turm hat man eine tolle Aussicht auf die Wälder und Bergrücken des nördlichen Schwarzwaldes. Vom Hohlohturm lief ich weiter zu einem Aussichtspunkt, der direkt an der Landstraße Richtung Gernsbach liegt. Der Aussichtspunkt bietet einen fantastischen Ausblick auf die malerischen Schwarzwaldtäler und bis weit in die Rheinebene. In einem großen Bogen ging es anschließend zurück zum Wohnmobil. Dort kramte ich zuallererst die Kaffeekanne hervor und packte diese auf den Gasherd um den gemütlichen Teil des Tages einzuleiten. Den restlichen Tag verbrachte ich mit Bilder bearbeiten und dem Schreiben von Social Media-Beiträgen.

Der Blick aus dem Fenster meines Wohnmobiles sah meistens so aus: Regen und Nebel waren ständige Begleiter auf meinem Roadtrip durch den Schwarzwald.

Für den nächsten Tag war erneut durchwachsenes Wetter vorhergesagt. Heute stand eine Wanderung zum Wildsee, dem zweiten See im Kaltenbronner Hochmoor, auf dem Programm. Vom Parkplatz bis zum Wildsee mit dem gleichnamigen Wildseemoor sind es ca. 4 Kilometer einfache Strecke. Es gibt mehrere gut ausgeschilderte Rundwege und einen Erlebnispfad für Kinder. Wetterfest angezogen, marschierten mein Hund und ich los, zunächst vorbei am Infozentrum und dem Wildgehege bis zum Wildseemoor. Wie bereits am Vortag durchwanderten wir auch auf dieser Route schöne Wälder und gelangten über einen langen Holzsteg in das eigentliche Moor. 

Trotz Herbstwetter mit reichlich Wolken und Niederschlag gab es immer wieder schöne Fotomotive zu entdecken.

Einige Stunden später und gerade noch rechtzeitig bevor kräftige Regenschauer einsetzten, waren wir zurück am Wohnmobil. Das Kaltenbronner Hochmoor ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich war jedenfalls sehr zufrieden mit der Fotoausbeute und noch mehr mit dem Naturerlebnis und werde das Hochmoor bestimmt wieder besuchen. 

Herbstliches Murgtal und Schwarzenbachtalsperre
Die nächste Etappe führte mich zunächst nach Forbach ins Murgtal. Von Forbach wanderte ich am Flusslauf der Murg entlang in Richtung Raumünzach. Entlang der Strecke boten sich immer wieder wunderschöne Blicke auf die herbstliche Murg. Der idyllische Flusslauf mit seinen riesigen Felsblöcken und dem bunten Herbstlaub bot unzählige tolle Fotomotive. 

Vom Murgtal ging es weiter zur Schwarzenbachtalsperre und nach einem kurzen Zwischenstopp in die Gemeinde Herrenwies. Dort angekommen parkte ich meinen Van auf einem Wanderparkplatz und machte mich zu Fuß auf den Weg zum Herrenwieser See, einem kleinen Karsee unterhalb der Badener Höhe. Nach dem ich den See erreicht und einmal umrundet hatte, ging es zurück zum Parkplatz. Mit dem Auto fuhr ich ein kleines Stück zurück bis an die Schwarzenbachtalsperre, wo ich die Nacht verbrachte.

Der Herrenwieser ist einer der vielen Karseen im Nordschwarzwald.

Am nächsten Morgen traute ich meinen Augen kaum als ich aus dem Fenster blickte. Es war noch früh am Morgen und draußen begann es gerade erst zu dämmern. Trotzdem war der ganze Himmel bereits in einem zarten Lila eingefärbt. Ich war sofort hellwach! Es sprach viel dafür, dass sich dieses Farbenspiel in den nächsten Minuten noch verstärken würde. So schnell ich konnte, machte ich meine Fotodrohne startbereit und ging nach draußen. Zum Glück hatte ich bereits am Vortag mit der DFS-App der Deutschen Flugsicherung geprüft, ob an meinem Standort Drohnen erlaubt sind. Die App zeigte grünes Licht und so schickte ich meine Drohne in den Himmel und machte verschiedene Panoramaaufnahmen und Belichtungsreihen von dem morgendlichen Farbspektakel. Der Himmel glühte in einer fast schon unwirklichen Farbpalette, deren Spektrum von Rosa, über Lila bis Violett reichte. Und nicht nur der Himmel leuchtete in diesen unglaublichen Farben, auch die Landschaft und das Wasser der Talsperre sahen aus, als hätte jemand den Photoshop-Regler für die Farbsättigung überdreht. Wahnsinn!

Farbspektakel am frühen Morgen an der Schwarzenbachtalsperre.

“So sollte jeder Tag beginnen”, ging es mir durch den Kopf, während ich das Frühstück richtete. Nach dem ich mich mit einem leckeren Frühstück gestärkt hatte, fuhr ich weiter zur Schwarzwaldhochstraße.

Hornisgrinde, Mummelsee und Zuflucht
Obwohl ich oft im Nordschwarzwald unterwegs bin, war ich schon länger nicht mehr auf der Hornisgrinde. Meistens ist mir am “Rummelsee” einfach zu viel los, weshalb ich diese Ecke eher meide. Dieses Mal jedoch war ein normaler Wochentag und kühles Schmuddelwetter und tatsächlich war kaum etwas los am Mummelsee. So startete ich zu einer kleinen Gipfelrunde auf die offenen Hochflächen der Hornisgrinde. Die Sicht war die meiste Zeit leider ziemlich übel und der Wind eisig kalt. Erst am späten Nachmittag besserte sich das Wetter und sogar die Sonne kam noch raus. Da ich sowieso keine weiteren Pläne mehr für den Tag hatte, blieb ich einfach bis zum Sonnenuntergang am Gipfel. Das Warten hat sich gelohnt: Die Sonne setzte sich immer mehr durch und es entwickelte sich noch eine richtige schöne Abendstimmung.

Auf der Hornisgrinde kam gegen Abend sogar noch die Sonne raus.

Nach dem die Sonne untergegangen war, ging’s wieder zurück zum Parkplatz beim Mummelsee. Für die Nacht hatte ich mir einen Stellplatz weiter südlich im Schwarzwald ausgesucht. Entlang der Schwarzwaldhochstraße ist das Übernachten mit dem Campingmobil leider an den meisten Stellen verboten. Schade, aber verständlich! Das Verbot hängt mit dem Nationalpark zusammen, dessen Naturräume natürlich geschützt werden müssen. Tagsüber ist das Parken zwar erlaubt, aber von 20:00 Uhr bis 08:00 Uhr sind Wohnmobile auf den Parkplätzen im Nationalparkgebiet tabu.

Abenddämmerung am Aussichtspunkt Zuflucht bei Oppenau.

Auf dem Weg zum nächsten Stellplatz machte ich noch einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Zuflucht bei Oppenau. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Rheinebene. Ich nutzte die klare Sicht und machte einige Fotos vom Lichtermeer der Rheinebene. Anschließend setzte ich die Fahrt fort und erreichte einige Zeit später meinen Stellplatz für die Nacht in der Nähe von Furtwangen.

In den Südschwarzwald nach Todtnau
Der nächste Morgen begann zur Abwechslung mal mit Sonnenschein! Das Regenwetter der Tage zuvor hatte zwar auch seinen Reiz, aber morgens von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen geweckt zu werden, ist immer wieder schön. Nach einem ausgedehnten Hundespaziergang und dem anschließenden Frühstück setzte ich die Fahrt fort. Mein heutiges Tagesziel waren die Todtnauer Wasserfälle. Über den Hochschwarzwald, vorbei an Titisee und Feldberg, war schon bald das obere Wiesental und die Gemeinde Todtnau erreicht. Von Todtnau sind es dann nur noch wenige Kilometer bis zu den Ortschaften Aftersteg oder Todtnauberg, je nachdem ob man die Tour an den Wasserfällen von unten oder oben beginnen möchte. Ich entschied mich für die zweite Variante und parkte oben an den Wasserfällen. Nur wenige Gehminuten später stand ich dann auch schon vor den rauschenden Wasserkaskaden, welche aufgrund der zahlreichen Niederschläge der letzten Tage gut mit Wasser gefüllt waren. An den verschiedenen Ebenen der Wasserfälle gab es viele schöne Fotomotive zu entdecken. Vom Weitwinkel bis zum Tele kam jedes Objektiv zum Einsatz und so verbrachte ich den ganzen Nachmittag an den Wasserfällen. Erst bei Einbruch der Dunkelheit zog ich mich in den Campervan zurück, bereitete das Abendessen zu und ließ einen weiteren Tag in Ruhe ausklingen. Die Wettervorhersage für den nächsten Morgen war vielversprechend und passend dazu hatte ich auch schon ein ganz konkretes Wunschmotiv im Kopf. 

Alpengipfel im Morgenlicht
Schon früh am nächsten Morgen wurde ich vom Wecker meines Handys unsanft aus dem Schlaf geholt. Die Umsetzung meines Planes vom Vorabend konnte beginnen: Von Todtnauberg führen verschiedene Wanderwege zum Feldberg. Zusätzlich zur wunderschönen Landschaft bieten diese Wanderwege tolle Ausblicke und eine Fernsicht, die an manchen Tagen bis zu den Alpen reicht. Der Wettervorhersage zufolge hatte ich große Hoffnung, dass heute so ein Tag ist. Also rein in die Klamotten, Fotoausrüstung geschnappt, den Hund angeleint und los ging es über gefrorene Wasserpfützen in Richtung Feldberg. Mit der einsetzenden Morgendämmerung zeichnete sich die Kontur der Alpenkette am Horizont ab. Einige Minuten später wurden dann die ersten Alpengipfel  von der Morgensonne angestrahlt. Im Hintergrund der vom Morgenrot gefärbte Himmel und im Vordergrund die aufgereihten Schwarzwaldberge.

Blick von Todtnauberg auf die Alpenkette.

Juhuuu, mein Plan war aufgegangen und ich hatte mein Wunschmotiv im Kasten! Zufrieden schlenderte ich auf dem Wanderweg zum Wohnmobil zurück.

Zwischenstopp am Schönsten des Schwarzwaldes
Der Tag war noch jung und so machte ich mich auf den Weg zum Belchen. Bei vielen gilt der Belchen als der schönste Berg im Schwarzwald. Da es von Todtnau gerade mal ca. 20 Minuten Fahrzeit sind, wollte ich diese Gelegenheit nicht auslassen. Am Belchen angekommen, ging es von der Talstation der Belchenbahn zu Fuß auf den Gipfel. Am Gipfelkreuz bewunderte ich den fantastischen Rundumblick und schoss zahlreiche Fotos im schönsten Herbstlicht. Für den Rückweg nahm ich die Route über die Westflanke des Belchen, vorbei am Rapsfelsen, wo ich sogar noch eine Gruppe mit Gämsen beobachten konnte.

Grandiose Aussicht vom schönsten Berg des Schwarzwaldes, dem Belchen.

Durch den Gletscherkessel zum Alpenpanorama
Am Nachmittag kehrte ich zum Campervan zurück und weil die Alpen im Morgenlicht wirklich beeindruckend waren, beschloss ich kurzerhand, es am Abend gleich nochmal zu versuchen. Dieses Mal wollte ich noch ein bisschen näher ran und fuhr deshalb weiter in den Südschwarzwald hinein. Von Todtnau ging es über den Gletscherkessel Präg nach Todtmoos und weiter nach Ibach. Schon die Fahrt dorthin war ein Highlight. Die Landschaft rund um Präg, Todtmoos und Bernau ist wunderschön und zeigt nochmal ein ganz anderes Gesicht, als man es vom mittleren und nördlichen Schwarzwald kennt. Nach zahlreichen Zwischenstopps zum Erkunden und Fotografieren, kam ich am späten Nachmittag in Ibach an. Dort hatte ich bereits vorab einen Wanderparkplatz auf Google Maps ausfindig gemacht, von dem aus das Alpen-Fotoshooting stattfinden sollte.

Die Landschaft rund um Präg, Todtmoos und Bernau war ein Highlight der Tour.

Als ich ankam wurde ich positiv überrascht, denn nur wenige Meter oberhalb des Parkplatzes war ein hübsch angelegter Platz mit Sitz- und Liegebänken und verschiedenen Informationstafeln. Diesen Ort hatte ich bei meiner Recherche auf Google Maps komplett übersehen. Das sogenannte “Ibacher Friedenskreuz” bietet lautet den Infotafeln das größte Alpen-Landschaftspanorama im gesamten Schwarzwald. Bähmm! Da hatte ich durch Zufall einen Volltreffer gelandet! Tatsächlich war der Panoramablick auf die Alpen gigantisch. Der Blick reichte über die offene Schwarzwaldlandschaft bis zu den Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Sogar das Wetter spielte mit und sorgte für eine tolle Fernsicht. Kurz bevor die Sonne am Horizont untertauchte, verfärbte sich der Himmel in den schönsten Farben. Die Alpengipfel leuchteten in den letzten Sonnenstrahlen. Wow, genau so hatte ich mir das erhofft! Durchgefroren aber überglücklich kam ich wenig später zurück ins Wohnmobil. Die beiden heutigen Fotosessions waren ein totaler Erfolg und deshalb gönnte ich mir zur Feier des Tages ein Gläschen Rotwein.

Dieses herrliche Alpenpanorama konnte ich bei Ibach im Südschwarzwald bewundern.

Heimreise über den Schluchsee
Am nächsten Morgen stand ich früh auf, denn es war der letzte Tag meiner kleinen Schwarzwald-Tour. Über Sankt Blasien und Menzenschwand fuhr ich weiter zum Schluchsee. Am See angekommen ging gerade die Sonne auf, weshalb ich ein letztes Mal meine Fotodrohne startete und einige Panoramafotos vom Schluchsee aufnahm. Anschließend fuhr ich über das Höllental und Freiburg zurück in die Rheinebene und direkt nach Hause. Ein wunderschöner und erlebnisreicher Kurzurlaub ging zu Ende.

Auf der Heimreise ging am Schluchsee gerade die Sonne auf.

Mein Fazit
Obwohl ich zu keinem Zeitpunkt weiter als zwei Autostunden von zu Hause entfernt war, fühlte es sich trotzdem an wie ein echter Roadtrip. Für einen erlebnisreichen Urlaub braucht es keine Reise in ferne Länder. Auch in der Heimat gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Das Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Schweiz bietet eine unglaubliche Fülle an faszinierenden Naturräumen und beeindruckenden Landschaften. Die Regionen rund um Schwarzwald, Vogesen, Jura und Rheintal sind immer einen Besuch wert und deshalb war es bestimmt nicht mein letzter “Roadtrip vor der Haustüre”. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Fototour in unserer schönen Heimat!


Zum Abschluss zeige ich euch noch ein kleines Video mit den schönsten Aufnahmen vom Roadtrip:


Ein Roadtrip durch den Schwarzwald bietet Naturerlebnis pur.