Road to Nordkap – Mit 125 ccm ans Ende Europas


Ein Motorradabenteuer in 18 Tagen, fast 8.000 Kilometern und Momenten für die Ewigkeit

Mein bisher größtes Motorrad-Abenteuer beginnt am Freitag, den 13. Juni 2025: Mit meiner Honda CB125R, 125 Kubik, 15 PS, Zelt und Kameraausrüstung im Gepäck – und dem Ziel, das Nordkap zu erreichen. In nur fünf Tagen fahre ich von Süddeutschland durch Schweden und Finnland bis ganz in den Norden Norwegens. Danach geht es über einige der schönsten Routen Europas zurück: Lofoten, Fjordnorwegen, Hardangervidda, das Sognefjellet und die legendäre Küstenstraße FV17.

Ich reise durch Kälte, Regen, Sturm – und durch einige der spektakulärsten Landschaften unseres Kontinents. Dieses Motorradabenteuer fordert mich heraus, verändert mich – und erfüllt mich mit tiefer Zufriedenheit.

„Hätte mir vor ein paar Jahren jemand gesagt, dass ich einmal allein mit einem 125er-Motorrad bis ans Nordkap fahren würde – ich hätte ihn für verrückt erklärt.“

Der Weg nach Norden – Zwischen Elchen, Rentieren und der Mitternachtssonne

Nach dem Start in meiner Heimat in Südwestdeutschland geht es auf schnellstem Weg nach Norddeutschland, mit einer Nacht in einem Motel bei Hamburg und dann mit der Fähre von Kiel nach Oslo. Vom Deck der Fähre „Color Magic“ sehe ich die dänische Küste und spüre langsam: Ich bin wirklich unterwegs.

Schon bald durchquere ich Schweden auf dem „Inlandsvägen“ – der E45. Eine endlos lange Straße durch eine ebenso endlose Wildnis: Wälder, Seen, Hochmoore. Immer wieder halte ich an und entdecke Elche, Füchse und Hirsche entlang der Route – die Landschaft zwingt mich zum Staunen.
Je weiter ich nach Norden komme, desto karger wird die Natur. Lappland empfängt mich mit Rentieren am Straßenrand und Temperaturen im einstelligen Bereich. In Jokkmokk überquere ich den Polarkreis – ab jetzt geht die Sonne nicht mehr unter. Der magische Breitengrad von 66° 33′ ist geschafft! Wer hätte gedacht, dass ich es jemals so weit in den Norden schaffe – und das mit einem Motorrad, das viele hier nicht erwarten würden. Ich muss immer wieder schmunzeln, wenn ich die erstaunten Gesichter von anderen Motorradfahrern sehe, wenn sie die „125er“-Beschriftung an meinem Motorrad entdecken.

Durch Regen und Rentierland – Mein Weg durch Lappland nach Alta

Ich folge dem Ruf der Wildnis und fahre weiter in den hohen Norden – tiefer hinein ins Herz Lapplands. Der Regen begleitet mich dabei wie ein alter Freund. Es ist ein gleichmäßiges Prasseln, das bald zur ständigen Klangkulisse wird. Die Sicht ist diffus, alles ist grau in grau – Himmel, Straße, Landschaft. Aber mein Ziel ist klar. Ich will weiter. Ich will ganz nach oben.

Hinter Gällivare verlasse ich die E10 und schwenke erneut auf die E45 – die vertraute Achse Richtung Arktis. Ich passiere die letzte große Schwedensiedlung, steuere durch die weiten Kiefernwälder, bis ich schließlich die kleine Grenzstation bei Karesuando erreiche. Hier treffe ich auf den Muoniofluss, der die natürliche Grenze zwischen Schweden und Finnland bildet. Ich überquere die Brücke – und bin in Finnland. Lappland verändert sich sofort.

Die Landschaft wirkt offener, der Himmel noch etwas weiter, die Wälder lichter. Ich lege einen willkommenen Zwischenstopp in einem kleinen Sami-Shop ein. Ein hölzerner Verkaufsstand mit Rentierfellen, handgeschnitzten Tassen, regionalem Kunsthandwerk – und glücklicherweise: heißem Kaffee. Ich wärme meine Hände an der Tasse, komme mit der Verkäuferin ins Gespräch, die mir ein paar Worte über den kommenden Streckenabschnitt mitgibt. „Leppäjärvi – viele Seen, viele Rentiere. Und nimm dich in Acht vor dem Wind hinter Kautokeino.“

Ich fahre weiter über die E8 und wechsle später auf die 93, die mich durch das stille, fast menschenleere Hinterland führt. Die Landschaft wirkt karg, fast mondartig. Kleine Flüsse schlängeln sich durch weite Ebenen, vereinzelte Birken ducken sich gegen den Wind. Der Ort Leppäjärvi zieht wie ein Schatten vorbei – eine handvoll Häuser, ein See, ein einsames Bushäuschen. Dann geht es in weitem Bogen zur norwegischen Grenze. Die Farben verblassen weiter: Asphalt, Himmel, Fjell – alles in gedämpften und kühlen Farbtönen, obwohl es Juni ist.

Hinter dem Grenzübergang fahre ich erneut auf der E45 – diesmal auf norwegischer Seite. In Kautokeino, dem Zentrum der norwegischen Sami-Kultur, zieren traditionelle Zelte die Ränder der Straße. Die Strecke zwischen Kautokeino und Alta ist rau, langgezogen und voller Kontraste. Ich fahre über sanft ansteigende Fjells, durch einsame Hochebenen, vorbei an glasklaren Seen, über Brücken, durch kurze Tunnel. Immer wieder sehe ich Rentiere am Straßenrand, die neugierig und langsam meinen Weg kreuzen. Der Wind nimmt zu. Regenböen treiben über die offene Landschaft. Die Straße wirkt wie ein dünner Faden, der sich durch eine riesige, ungezähmte Welt zieht.

In Alta beziehe ich eine kleine Hütte. Ich trockne meine Kleidung, lade Akkus – und bereite mich auf die letzte Etappe vor. Ich bin müde, durchgefroren, voller Eindrücke – aber auch bereit. Nur noch ein Tag, nur noch eine letzte stürmische Etappe trennt mich von meinem Ziel: dem Nordkap.

Das Nordkap – Ein magischer Moment am Ende der Welt

Kälte, Regen, starker Wind – die Fahrt über die Berge von Alta nach Honningsvåg verlangt mir alles ab. Die Straße windet sich durch graue, dramatische Felslandschaften und führt direkt am tosenden Eismeer entlang. Die Temperaturen sinken spürbar mit jedem Kilometer Richtung Norden. Schneegraupel und feine Hagelkörner prasseln auf mein Helmvisier, Windböen zerren an meiner kleinen Maschine, Gischt vom Meer treibt über die Fahrbahn. Es ist laut, kalt, anstrengend – und gleichzeitig absolut eindrucksvoll.

Dann erreiche ich den Nordkaptunnel – 6.870 Meter lang und tief unter dem Meer. Ich fahre mit klammen Fingern und gedämpfter Sicht durch diese Röhre, die mich auf die Insel Magerøya bringt. Als ich wieder ans Tageslicht komme, ist es, als hätte jemand einen Schalter umgelegt: Die Wolken reißen auf, die Luft wird klarer, Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch den Himmel. Am Straßenrand: Rentiere. Ruhig, stolz und völlig unbeeindruckt von meinem knatternden Einzylinder.

Die letzten Kilometer fahre ich wie im Rausch. Die Straße schmiegt sich an die karge Landschaft, führt vorbei an steilen Klippen, über karge Hochebenen, durch eine archaische Welt. Ich erkenne das Nordkap-Plateau schon von weitem – und mein Puls steigt. Dann ist es soweit.

Am 18. Juni 2025, nach exakt 3.568 Kilometern, stehe ich am Ziel: 71°10′21″N – das Nordkap. Der nördlichste Punkt Europas. Ich steige ab, atme tief durch. Wind umspielt mein Gesicht, das Meer liegt weit unter mir, die Sonne taucht alles in ein warmes Licht. Ich bin angekommen. Mit einem kleinen Motorrad – und einem großen Traum.

In der Nacht kehre ich noch einmal zurück zur Weltkugel, dem Symbol dieses Ortes. Um 1:30 Uhr morgens stehe ich dort – allein, im goldenen Licht der Mitternachtssonne. Die Welt liegt still. Kein Verkehr, kein Geräusch – nur ich, mein Motorrad und dieses Gefühl von Freiheit. Ich mache ein Selfie von meinem Motorrad und mir vor der Weltkugel. Mission completed! 😎

Die Rückreise – Inseln, Fjorde und die wilde Küste

Doch das Abenteuer geht weiter. Die Rückreise führt mich entlang der norwegischen Küste – und durch einige der eindrucksvollsten und abwechslungsreichsten Landschaften Europas. Die Natur zeigt sich rau, wild und großartig.

Ich mache einen Stopp in Honningsvåg, der nördlichsten Stadt der Welt, und fahre durch weite, offene Fjelllandschaften, in denen sich nur noch Moose, Flechten und Steine behaupten. Immer wieder tauchen Rentiere am Straßenrand auf – mal einzeln, mal in kleinen Gruppen, scheinbar unbeeindruckt von meiner Anwesenheit. Ich halte oft an, um sie zu beobachten. Es wirkt fast surreal, wie sie durch diese karge, aber wunderschöne Tundra ziehen.

Die Temperaturen sinken, je weiter ich in das nordische Fjell hinein fahre. Auf den Hochebenen von Nordreisa peitscht mir Graupel ins Gesicht, der Wind drückt das Motorrad zur Seite und ich fahre in permanenter Schräglage. Ich friere bis auf die Knochen – trotz mehrerer Kleidungsschichten. An diesem Tag verlangt mir das Wetter alles ab. Dennoch fahre ich weiter, in der Hoffnung, dass sich irgendwann ein Sonnenstrahl durch die Wolken kämpft.

Und tatsächlich: Schon bei Alta bessert sich das Wetter und die Graupelschauer verschwinden. Als ich die Küstenlinie bei Storfjord erreiche, klart auch noch der Himmel auf. Plötzlich ist es, als hätte jemand einen Vorhang zur Seite gezogen. Vor mir liegt ein tiefblauer Fjord, umrahmt von schneebedeckten Bergen, die sich im glatten Wasser spiegeln. Die Sonne taucht alles in ein weiches Licht, der Wind lässt nach – und ich atme tief durch. Dieser Moment entschädigt für jede durchfrorene Minute.

Ich lasse mich treiben, folge dem Spiel der Wolken, genieße jeden Kurvenverlauf entlang der Fjorde. Die Luft ist kristallklar, und an manchen Stellen duftet sie nach feuchtem Moos, nach Salz, nach Wald – nach Norwegen eben. Ich mache Pausen an kleinen Buchten, trinke Kaffee an Tankstellen, unterhalte mich mit Einheimischen, die neugierig auf meine kleine Maschine und meine große Route sind.

Es ist diese Mischung aus Weite, Stille, Wetter und Wildnis, die die Rückreise so besonders macht. Ich merke, wie die Erlebnisse sacken, wie der Norden sich tief in mein Gedächtnis einbrennt – nicht nur landschaftlich, sondern auch emotional. Ich bin angekommen – mitten in der Wildnis, mitten im Abenteuer.

Die Lofoten – Norwegens wilde Schönheit mitten im Nordmeer

Als ich die Lofoten erreiche, fühle ich mich, als sei ich in eine andere Welt gefahren. Die Inselgruppe ragt wie eine gezackte Mauer aus dem Nordmeer, umgeben von schäumenden Wellen, tiefblauen Fjorden und spektakulären Bergkulissen. Die Landschaft ist rau, ursprünglich – und zugleich von erhabener Schönheit. Ich folge der E10, die hier den Namen „Nasjonal turistveg Lofoten“ trägt. Diese Strecke zählt zu den schönsten Straßen Norwegens und führt über elegante Brücken, vorbei an einsamen Buchten, traditionellen Fischerdörfern und weißen Sandstränden mit türkisfarbenem Wasser.

In Nusfjord, einem der ältesten Fischerdörfer der Lofoten, spaziere ich zwischen den roten Rorbuer – den traditionellen Fischerhütten auf Stelzen. Hamnøya mit seinen gelben Häusern direkt am Wasser sieht aus wie gemalt. In Reine bleibt mir der Atem weg: Das Panorama aus Fjord, Bergen und typischen Hütten ist so perfekt, dass es fast unwirklich wirkt. Ich gönne mir eine kleine Pause am Hauklandstrand mit Blick aufs Meer – der Wind ist frisch, die Luft klar, und das Wasser so rein, dass man bis auf den Meeresboden schauen kann. Trotz kühler Temperaturen ein Ort zum Verweilen.

Am Abend erlebe ich ein ganz besonderes Schauspiel: Die Mitternachtssonne senkt sich langsam über das Meer, taucht die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht – ohne je ganz zu verschwinden. Ich bleibe einfach stehen, schaue – und vergesse für einen Moment Raum und Zeit.

Ich verlasse die Arktis – Zwischen Bodø, Saltfjellet und Mo i Rana

Nach zwei spektakulären Tagen auf den Lofoten bei Traumwetter, geht es mit der Nachtfähre nach Bodø. Statt direkt der FV17 zu folgen, entscheide ich mich zunächst für einen kleinen Abstecher ins Landesinnere – eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erweist. Ich folge der E6 in südlicher Richtung, direkt hinein in den beeindruckenden Saltfjellet-Svartisen-Nationalpark. Die Landschaft wird bergiger, wilder und kälter. Schneefelder säumen die Höhenzüge, während sich unter mir tief eingeschnittene Täler erstrecken.

Mein Ziel: das Arctic Circle Center, wo ich erneut den Polarkreis überquere – diesmal in entgegengesetzter Richtung. Das Besucherzentrum liegt auf einer kargen Hochebene, wo sich Rentierspuren im Kies verlieren und kalter Wind über die Ebene fegt. Ich mache eine kleine Pause, trinke einen heißen Kaffee und blicke zurück auf das, was hinter mir liegt – und auf das, was noch vor mir liegt.

Die Küstenstraße FV17 – Abenteuer am Rand Europas

Hinter Mo i Rana verlasse ich die E6 und fahre Richtung Küste. Dort erwartet mich ein weiteres Highlight: Die legendäre Küstenstraße FV17, auch bekannt als „Kystriksveien“. Sie zählt zu den schönsten Panoramastraßen Europas – und das völlig zu Recht. Der Charakter der Landschaft verändert sich sofort: Fjorde, Inseln, Brücken und kurvige Abschnitte erwarten mich. Die Küstenstraße zieht mich sofort in ihren Bann. Über eine Strecke von rund 600 Kilometern zieht sich diese Straße durch die zerklüftete Küstenregion Helgelands. Immer wieder wechselt sie zwischen Festland und Inseln, verbunden durch Fähren, Tunnel und Brücken – und immer wieder mit Ausblicken zum Verlieben. Selbst beim einsetzenden Regen bleibt die Landschaft magisch.

Ich fahre vorbei an tief eingeschnittenen Fjorden, steilen Berghängen, leuchtend grünen Wiesen und dichten Wäldern. Immer wieder halte ich an, um zu fotografieren – oder einfach zu staunen. Das Wetter ist wechselhaft: Regenschauer wechseln sich mit sonnigen Momenten ab, Nebelschwaden hängen über dem Wasser, und bei Nærøysund zeigt sich die Landschaft von ihrer mystischsten Seite. Besonders die Fahrt mit den kleinen Fähren hat etwas Meditatives. Ich lehne mich ans Geländer, schaue hinaus auf das Meer und spüre: Das hier ist echtes, unverfälschtes Norwegen.

Trotz des durchwachsenen Wetters ist die Strecke ein Traum. Die Straßen sind kurvig, aber gut zu fahren, der Verkehr ist angenehm gering. Wer hier unterwegs ist, sucht keine Abkürzung, sondern das Erlebnis. Und ich finde es – hinter jeder Kurve ein neues Postkartenmotiv. Diese Straße schenkt mir das Gefühl, wirklich mit dem Motorrad durch eine der letzten großen Naturregionen Europas zu reisen.

Fjordnorwegen und der Weg zurück

Bei Steinkjer erreiche ich das Ende der Küstenstraße und fahre weiter über Trondheim und Oppdal in das Dovrefjell-Gebirge. Dort zelte ich in frostigen Nächten ganz in der Nähe von wilden Moschusochsen am Ufer eines rauschenden Gebirgsflusses. In den Tagen darauf überquere ich das beeindruckende Sognefjellet – den höchsten Pass Nordeuropas – und rolle durch den Lærdalstunnel, den längsten Straßentunnel der Welt. Meine Tour geht weiter durch bekannte Regionen wie die Hardangervidda und vorbei an den gewaltigen Gipfeln des Jotunheimen Gebirges mit seinen mächtigen Gletschern. Wasserfälle, Hochebenen und Nationalparks säumen den Weg – und immer wieder diese atemberaubende Natur. Norwegen lässt mich nicht mehr los. Am Ende erreiche ich Kristiansand an der Südküste, setze mit der Fähre nach Dänemark über und rolle durch sommerlich-heiße Temperaturen zurück nach Hause.

Fazit: Kleines Motorrad, großes Abenteuer

Diese Tour ist kein Urlaub – sie ist eine Reise. Eine Reise durch Wetterextreme, über 7.801 Kilometer Straße, durch fünf Länder, über zahllose Brücken, durch Tunnel, Fjorde, Wälder, Hochebenen, Täler, Regenschauer – und durch meine eigenen Grenzen.
Ich sehe Elche, Rentiere, Adler und die Mitternachtssonne. Ich friere, fluche, lache und staune. Ich erfahre, wie viel möglich ist, wenn man einfach losfährt.
Mit nur 125 Kubik, aber mit einem Traum und voller Überzeugung.
„Road to Nordkap“ – das ist meine Reise ans Ende Europas. Und vielleicht auch der Anfang von noch viel mehr.


Meine Reiseroute ans Nordkap

Die Anreise zum Nordkap erfolgte schwerpunktmäßig über den „Inlandsvägen“ E45 in Schweden und durch Finnland. Die Rückreise führte durch Norwegen über die Lofoten, die FV17 Küstenstraße sowie durch die Fjorde und Hochebenen in Südnorwegen. Von Kristiansand ging es per Fähre nach Dänemark und über die Autobahn wieder in die Heimat nach Süddeutschland. Die gefahrene Gesamtstrecke laut Tacho beläuft sich auf 7.801 Kilometer, hinzu kommen die Fährverbindungen.

Meine Motorradtour ans Nordkap als GPX-Datei herunterladen:
ROAD-TO-NORDKAP_Motorradtour_Michael-Sauer.zip

Road to Nordkap – Trailer zur Videoreihe auf Youtube

Meine Reise ans Nordkap gibt es auch als Video-Serie auf meinem Youtube-Kanal! 18 Tage, fast 8.000 Kilometer und 1.000 Eindrücke. Von der ersten Zeltübernachtung in Schweden bis zur Mitternachtssonne am Nordkap – ich habe alles für euch im Video festgehalten! 🎥😎

Die Ausrüstung und Partner auf meiner Nordkap-Reise

Honda steht für kompromisslose Qualität, durchdachte Technik und legendäre Zuverlässigkeit – auch bei kleinen Hubräumen.
Meine Honda CB125R hat auf fast 8.000 Kilometern wieder einmal bewiesen, dass sie ein vollwertiges Motorrad ist. Keine Ausfälle, hoher Fahrkomfort und eine erstaunliche Reichweite – mit 15 PS und klarem Charakter ist sie der ideale Reisebegleiter. Honda-typisch eben!

Der Motobike Shop in Offenburg ist offizieller Vertragspartner für Honda und Ducati – mit eigener Werkstatt, Zubehörshop und viel Leidenschaft für Motorräder aller Klassen. Meine Honda CB125R wurde hier vor der Nordkaptour optimal vorbereitet. Beratung und Service waren wie immer erstklassig und haben mir ein gutes Gefühl für die fast 8.000 km lange Reise gegeben. Dank dem Motobike-Team hatte ich Technik unter mir, auf die ich mich verlassen konnte.

Circle K betreibt in Skandinavien ein dichtes Netz moderner Tankstellen mit Fokus auf Kundennähe und gutem Service.
Der „Koppen“-Becher 2025 war meine Kaffee-Flatrate für Norwegen. Ich konnte den Kaffeebecher auf der gesamten Tour immer wieder gratis auffüllen. Eine tolle Idee, die mir jeden Tag leckeren Kaffeegenuß beschert hat. Bei dem oftmals rauhen nordischen Wetter ist ein heißer Kaffee ein echter Motivationsschub – absolut empfehlenswert!

Verbatim ist ein etablierter Anbieter für digitale Speichermedien – bekannt für moderne und langlebige SSDs, SD-Karten und Zubehör.
Auf meiner Tour habe ich eine mobile SSD Festplatte von Verbatim mit 2 TB Speicherplatz für die tägliche Sicherung meiner Fotos und Videos genutzt – schnell, robust und zuverlässig und somit die perfekte Lösung für unterwegs. In meinen Kameras und Drohnen kamen zudem MicroSD-Karten von Verbatim zum Einsatz und haben für eine verlässliche Datenaufzeichnung bei jedem Wetter gesorgt. Die „Pro“-Speicherkarten sind mit UHS Class 3 perfekt geeignet für hohe Datenraten bei 4K-Filmaufnahmen.

Travellunch entwickelt hochwertige, gefriergetrocknete Mahlzeiten für Outdoor-Abenteuer – haltbar, leicht zu transportieren und schnell zubereitet. Es gibt Mahlzeiten für jeden Geschmack, darunter auch glutenfreie, laktosefreie sowie vegetarische und vegane Gerichte. Ob Frühstück oder Abendessen: Die Gerichte sind immer sehr lecker und in wenigen Minuten fertig. Travellunch war auf meiner Nordkap-Reise oftmals der perfekte Tagesabschluss nach einer langen Etappe auf dem Motorrad. Mit Travellunch im Gepäck konnte ich einfach spontan mein Zelt aufschlagen, ohne mir vorher Gedanken über das Abendessen machen zu müssen.

Modeka steht für funktionale Motorradbekleidung mit durchdachten Details, hoher Alltagstauglichkeit und fairem Preis.
Meine 3-in-1-Jacke mit Protektoren, wasserdichter Membran und Thermofutter hat sich auf dieser Tour als perfekte Wahl erwiesen. Egal ob 2 °C im Fjell oder 35 °C bei der Heimreise – ich war gut geschützt, angenehm temperiert und fühlte mich immer beweglich und komfortabel.

INIU bietet hochwertige Powerbanks und Ladegeräte mit praktischen Details, viel Kapazität und intelligenter Schnellladetechnologie.
Die 25.000 mAh starke Powerbank von INIU ist mein Energieanker: Mit drei Ladeausgängen kann ich mein komplettes Equipment (u.a. Smartphone, Kompaktkamera, Actioncam, Mikro, Drohne, Navi, Headset) jederzeit aufladen – völlig autark, auch beim Wildcampen fernab jeder Steckdose. Ein absolut unverzichtbarer Begleiter! Geladen wird die Powerbank während der Fahrt über die USB-Ladebuchse von meinem Motorrad.

Dunlop gehört weltweit zu den führenden Reifenherstellern im Motorradbereich und bietet mit dem „Mutant“ einen echten Allrounder.
Ob Asphalt, Schotter, nasser Grasweg oder Sandpassage – der Mutant-Reifen bot mir auf jedem Untergrund und bei jeder Temperatur und Wetterlage Vertrauen, Traktion und Stabilität. Der Crossover-Reifen ist mit 80% Straße und 20% Offroad die perfekte Wahl für Skandinavien. Laufruhig, griffig und moderat geländetauglich – genau richtig für mein Motorradabenteuer! Ich würde ihn sofort wieder wählen.

Probrake entwickelt hochwertige Komponenten fürs Motorrad – vom Lenker bis zur Bremsleitung, mit Fokus auf Performance, Ergonomie und individueller Anpassbarkeit für viele Motorradmarken. Für die Honda CB125R bietet Probrake Zubehörteile für eine bessere Ergonomie, darunter variable Fußrasten und eine Lenkererhöhung sowie Bremshebel, Lenkergewichte und Sturzpads. Bei allen Artikeln inklusive ist ein edles Design, Top Qualität und eine perfekte Passform.

Die TZ-Modellreihe der Marke LUMIX kombiniert kompakte Bauweise mit ausgereifter Technik und starker Bildqualität.
Die TZ95 war für mich das perfekte Reisewerkzeug: Ein großer Zoombereich, ein klappbares Display, gute Videoqualität und Wifi-Funktion in einem leichten, robusten Gehäuse. Und das Beste: die TZ95 ist klein genug für den Tankrucksack und somit immer griffbereit – ob am Fjord, auf dem Pass oder bei Mitternachtssonne am Nordkap.

Motorrad & Technik auf der Nordkap-Reise

Mit einer 125er ans Nordkap fahren, geht das? Viele Leute haben mir davon abgeraten oder waren sogar der Meinung, das wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Ich kann euch hingegen sagen: Es geht! Und es geht sogar sehr gut. Meine treue Begleiterin auf dieser Tour, meine Honda CB125R, liefert den besten Beweis. Die Honda CB125R ist ein Leichtkraftrad mit 125 Kubik und 15 PS – und dennoch ein Motorrad, das sich auf dieser langen Reise als absolut vollwertig und reisetauglich erweist. Ich bin beeindruckt, wie zuverlässig und problemlos die kleine Maschine funktioniert.

Trotz teilweise sehr langer Tagesetappen von bis zu 800 km läuft alles wie geschmiert und ich komme gut voran. Dabei habe ich zu keinem Zeitpunkt Beschwerden in Bezug auf Sitzkomfort oder Ergonomie. Und was die Motorleistung angeht: In Skandinavien gelten moderate Geschwindigkeitslimits – die CB125R ist hier genau richtig und in keiner Situation wirklich überfordert. Ich habe nie das Gefühl, dass mir auf dieser Reise entscheidend Leistung fehlt. Und das obwohl ich beim Gepäck das volle Programm dabei habe, u.a. Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kochgeschirr, Essensvorräte, Wechselklamotten, Regenbekleidung, Thermobekleidung, usw. Hinzu kommt natürlich noch mein gesamtes Film- und Fotoequipment. Ich habe die Taschen vor der Abfahrt gewogen: ca. 25 kg Gepäck muss meine Honda zusätzlich durch Skandinavien schleppen. Und das macht sie klaglos! Selbst auf den langen Fahretappen über die deutschen und dänischen Autobahnen schnurrt der Honda-Motor mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 95 km/h zuverlässig und relativ laufruhig vor sich hin. Es würde auch noch schneller gehen, aber hinter einem LKW oder Wohnwagengespann ist diese Reisegeschwindigkeit optimal. So sind auch große Distanzen mühelos und entspannt und in akzeptabler Zeit zu schaffen.

Das Wichtigste bei so einer langen Reise ist sowieso die Zuverlässigkeit eines Motorrades. Mein Motorradhändler, Frank Jörger vom Motobike-Shop in Offenburg, meinte dazu nur:

„Hast du Bedenken, ob deine Honda das schafft? Keine Sorge, die packt das! Der limitierende Faktor ist eher der Fahrer.“ 😅

Ich bin froh, dass mein Motorrad vor der Reise vom Motobike-Team perfekt gewartet wurde. Während der gesamten Tour prüfe ich lediglich den Ölstand und den Reifendruck und schmiere die Kette. Ab und zu bekommt mein Motorrad noch eine Katzenwäsche mit dem Wasserschlauch, denn tausende Kilometer bei allen Wetterlagen hinterlassen ihre Spuren. Nach ca. 4.000 km fahre ich zudem bei einer Werkstatt für Schneemobile vorbei und frage, ob sie mir das Hinterrad lösen können, um die Kette nachzuspannen. Mir wird sofort freundlich geholfen und es kostet mich nur eine kleine Spende in die Kaffeekasse. Somit ist auch diese Wartung erledigt und mehr braucht es auf der ganzen Reise eigentlich nicht. Der oft gehörte Spruch scheint zu stimmen: Mit einer Honda, egal wie viel Kubik, kannst du locker einmal um die Welt fahren! 😎

Zwei Schreckmomente gibt es dennoch: Zunächst entdecke ich Löcher in den Gepäcktaschen. Am Boden der beiden Satteltaschen ist das Material durchgescheuert. Warum, ist mir ein Rätsel. Ich vermute einen Kontakt mit den Reifen in Schräglage oder bei Bodenwellen. Ich flicke die Löcher notdürftig mit Powertape und zum Glück hält die improvisierte Lösung bis zur Heimkehr. Zudem entdecke ich bei einer Routinekontrolle zufällig einen eingedrungenen Nagel im Reifen. Der Nagel hat jedoch nur das oberflächliche Gummiprofil beschädigt und ist nicht ins Reifeninnere vorgedrungen. Großes Glück gehabt! Zur Not hätte ich allerdings auch ein Reifenreparaturset dabei gehabt.



Diese Erfahrung bestärkt mich: Mit der richtigen Vorbereitung ist selbst ein kleines Motorrad für eine große Reise geeignet. Würde ich so eine lange Reise noch einmal mit einer 125er in Angriff nehmen? Ja klar, jederzeit!

Modifikationen und Anbauten am Motorrad

Für die Nordkap-Reise habe ich einige kleine Modifikationen an meinem Motorrad vorgenommen:

  • Handprotektoren, Windscheibe und einen Mesh-Sitzbezug angebaut
  • USB-Ladebuchse im Cockpit eingebaut
  • beidseitig je eine Zusatztasche (4 Liter) und einen Flaschenhalter angebracht
  • Satteltaschen-Set von XLMOTO (40 Liter) sowie Hecktasche (50 Liter) montiert
  • Dunlop Mutant Crossover-Reifen für die Bereifung gewählt

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